Der Schmutz, der Müll und die Stadt. Oder: Nichts geht verloren. Was in die Stadt kommt, muss in irgendeiner Form auch wieder hinaus.
„Je mehr eine Volkswirtschaft auf der fortlaufenden Wiederverwendung ihrer Rohstoffe beruht, desto mehr befindet sie sich in Harmonie mit der sie umgebenden Umwelt.“ Der Physiker und Philosoph Fritjof Capra in seinem Werk „Wendezeit“ 1984.
Rohstoffe werden zu Energie, Nahrung und anderen Produkten verarbeitet, in die Städte transportiert, verteilt und mit mehr oder weniger großer Zeitverzögerung als Abfälle, Rohstoffe und Emissionen aus der Stadt wieder abgegeben. In Studien und Projekten der letzten Jahre wurden vor allem die Probleme der Güterverteilung und des Personenverkehrs in urbanen Räumen untersucht. In diesem Semester wollen wir uns mit der anderen Seite beschäftigen: dem Schmutz und dem Müll. Abfall oder Rohstoff? Nur der falsche Ort?, die falsche Zeit oder die falsche Form?
Der Transport von Dingen im urbanen Raum wird vielfältiger: Form, Geschwindigkeit und Organisation verändern sich permanent. Welche Implikationen hat dies auf die Organisation für den öffentlichen Raum, welche neuen gesellschaftlichen Verabredungen im Miteinander müssten sich entwickeln, wie könnten bestehende Systeme anders genutzt werden, was wären die Bedingungen hierfür und wie könnten Artefakte aussehen, die einen anderen Umgang mit den Problemen ermöglichen würden.