Judith Glaser


Statement

Die komplexen Fragestellungen des 21. Jahrhunderts erfordern eine Vielzahl von disziplinären Kompetenzen, die disziplinübergreifend bearbeitet werden müssen. Ausgangspunkt für nicht mehr nur kooperative, sondern kollaborative Entwicklungsprozesse ist eine offene Definition des Begriffes Gestaltung. Als Reaktion auf das Versagen von Routinen wird diese zur Grundlage der Produktion von Wissen. Die Frage ist: Wie kann die Kollaboration so gestaltet werden, dass sie nicht in Entwerfende und Ausführende bzw. Erfindende und Verpackende zerfällt, sondern zu einer neuen Qualität des technischen Fortschritts und einer neuen Selbstverständlichkeit der Wissensproduktion führt? Denn was es für eine wünschenswerte Zukunft braucht, sind möglichst viele Momente kritischen Gestaltens (‹critical making›).


Zur Person

Judith Glaser ist gelernte Goldschmiedin mit Berufserfahrung im In- und Ausland. Sie hat einen Master-Abschluss in Produktdesign mit Schwerpunkt Interaktionsdesign von der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Seit 2018 arbeitet sie für Studio NAND, einem Berliner Designstudio, das sich auf datengetriebene Benutzeroberflächen und interaktive Technologien spezialisiert hat. Diese Arbeit und ihre Lehrtätigkeit für das interdisziplinäre Projektformat 'Coding IxD' führten zu ihrem Forschungsinteresse an Kompetenzen und Wissenskonstellationen an der Schnittstelle von Design und Informatik. Diesem geht sie derzeit in einer Doktorarbeit nach.