Seminar
Deutsche Kunst im 20. Jahrhundert IV
Das Seminar ist über mehrere Semester konzipiert und versucht Stück für Stück einen Überblick der allgemeinen künstlerischen Entwicklung zwischen etwa 1900 und 2000 in Deutschland herzustellen. Dabei werden, je nach Schwerpunkt, verschiedene künstlerische Medien berücksichtigt, im Wesentlichen aber Malerei, Bildhauerei und gegebenenfalls Architektur/Design. Zur genaueren Verortung bestimmter künstlerischer Leistungen werden Ausblicke auf die internationale Situation (z.B. Frankreich, USA, UdSSR u.a.) vorgenommen.
Im Winter setzt die Betrachtung in den 1950er Jahren ein und setzt sich in die 1960er Jahre fort, wobei die Existenz zweier deutscher Staaten mit sehr verschiedenen Gesellschaftsbildern berücksichtigt werden muß. Während in der BRD das Informel, die Zero-Bewegung, der junge Joseph Beuys und die Luxus-Bewegung sowie die Pop Art eigenständige Positionen hervortraten, weist die DDR außer Vertretern eines linientreuen Sozialistischen Realismus auch viele nur bedingt konforme Leistungen auf.
Da jede künstlerische Entwicklung immer an ihre historischen Bedingungen geknüpft ist und kein kunsthistorischer Abriss auf diese Dimension verzichten kann, erfolgt die Darstellung entlang der heute oft nicht mehr präsenten, historischen Ereignisse, die die jeweilige Lebenssituation prägten. Zwar lässt sich nicht immer ein direkter Bezug aufzeigen, doch spiegeln sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen noch deutlich genug in der künstlerischen Entwicklung wider.