Lehrangebote

Prof. Dr. Matthias Bleyl

Theorie und Geschichte

„Fiat lux!“ - oder: Wie das Kunstlicht in die Kunst kam

Während bis etwa 1900 Kunstlicht allenfalls eine Frage der malerischen Wiedergabe von Beleuchtungssituationen war, gibt es unter der Voraussetzung von Elektriztät seither Lichtkunst als völlig neuartige Kunstform – ganz abgesehen von den Möglichkeiten der Leuchtreklame oder des Lichtdesigns. Gegen 1960 wurde in der bildenden Kunst Europas der Lichtschalter auf breiter Basis angestellt, mit der Folge eines massiven Einsatzes des realen Kunstlichtes. Das technische Spektrum der Kunstwerke heutiger Lichtkunst ist mittlerweile äußerst vielfältig: Glühbirne, Leuchtdiode, Neonlicht, Leuchtstoffröhre, Projektor, Beamer, Scheinwerfer, Laserlicht … .
Das Seminar wird, auf der Basis des Kunstlichts als weithin wirksamer, kulturhistorischer Konstante, eine Auswahl verschiedener, vorausgehender, damaliger und seither bis heute praktizierter Möglichkeiten und ihrer künstlerischen Ergebnisse vorstellen und bietet die Gelegenheit, diese zu diskutieren.
Da es sehr problematisch ist, die zumeist kinetischen Effekte von Lichtkunst nur vermittels von Abbildungen zu sehen und zu beurteilen, sollen im Rahmen des Seminars eine oder zwei Tagesexkursionen stattfinden (auch für Studierende offen, die nicht am Seminar teilnehmen können), um die Lichtkunstsammlungen im Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna und/oder im Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon zu besuchen und die dortigen Werke im Original zu erleben (mögliche Termine: 4. Mai in Unna bzw. nach dem 20. Juni in Celle zum zweiten Teil der Präsentation „Scheinwerfer“ – wird noch präzisiert, hoffentlich auch die Finanzierung).

Literaturauswahl (mit weiterführenden Angaben):

* Domesle, Andrea. Leucht-Schrift-Kunst. Berlin 1998
* Feierabend, Volker W. u. Marco Meneguzzo (Hrsg.). Luce, movimento & programmazione - Kinetische Kunst aus Italien 1958-1968. Ausst.-Kat. Ulmer Museum u.a. 2001-2003
* Finckh, Gerhard (Hrsg.). Licht-Räume. Ausst.-Kat. Museum Folkwang Essen u. Bauhaus Dessau 1993
* Götz, Matthias u. Bruno Halder (Hrsg.). Licht. Ausst.-Kat. Museum für Gestaltung Basel 1991
* Hohlfeld, Marion: Grenzwechsel. Das Verhältnis von Kunst und Spiel im Hinblick auf den veränderten Kunstbegriff in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit einer Fallstudie: Groupe de recherche d'art visuel. Weimar 1999
* Perkowitz, Sidney. Eine kurze Geschichte des Lichts: Die Erforschung eines Mysteriums. München 1998
* Schivelbusch, Wolfgang. Licht, Schein und Wahn: Auftritte der elektrischen Beleuchtung im 20. Jahrhundert. Berlin 1992
* Schwarz, Michael (Hrsg.). Licht und Raum: Elektrisches Licht in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Köln 1998
* Stratégies de participation. GRAV - Groupe de recherche d’art visuel 1960-1968. Ausst.-Kat. Magasin, Centre d’art contemporain de Grenoble 1998
* Trescher, Stephan. Light Boxes: Leuchtkastenkunst. Nürnberg 1999

Sommersemester 2014

2. Studienabschnitt

Wochentag(e) : Donnerstag

Turnus : Wöchentlich

Zeit: 13.00 h – 14.30 h

Beginn : 17.04.14

Ende : 17.07.14

Ort : Bildhauereigebäude, Seminarraum


Teilnahme (Pflicht / Wahlpflicht / Wahl) : Wahlpflicht

Anmeldung : Liste in der ersten Sitzung

Prüfungsform : Hausarbeit

Teilnehmerzahl : 0 (0)

Wochenstunden : 2

Gesamtstunden : 28

Bachelor/Master - Modul : Theorie und Geschichte