Projekt
clair-obscur
Glas ist eine unterkühlte Schmelze, eine erstarrte Flüssigkeit. Eine seiner offensichtlichsten und faszinierendsten Eigenschaften ist, dass Licht es durchdringt und man hindurchsehen kann. Die Transparenz und die optischen Eigenschaften des Glases sollen gestalterisch herausgestellt und ergänzt werden um eine opake Komponente aus einem anderen Material. Hell trifft auf Dunkel, Klarheit auf Undurchdringlichkeit, Offenes auf Verborgenes.
Im Projekt werden wir uns intensiv mit Glas als einem der ältesten von Menschen hergestellten Materialien auseinandersetzen. Der Glasmacher Peter Kuchinke wird unsere Arbeit begleiten und unterstützen. In einem Kurzworkshop in der Glashütte Baruth im Mai wird er Glas frei formen, um erste Ideen der Projektteilnehmer zu veranschaulichen und Gelegenheit zur Weiterentwicklung zu geben. Im Juni fahren wir zur Realisierung der Entwürfe für eine Woche in die Glashütte Boda, eine der ältesten Hütten in Schweden. Dort kann wieder frei geformt und improvisiert, aber auch in vorbereitete Formen eingeblasen oder es können experimentelle Techniken zur Formgebung und Verbindung von Glas mit anderen Materialien entwickelt werden.
Wir wollen uns mit ganz unterschiedliche Facetten der Glasherstellung beschäftigen: mit lampengeblasenem Laborglas, Hüttenglas, Glasguss und Fusing, Serienproduktion und unikathaften Experimenten. In Glassammlungen werden wir historische Glasentwürfe und -verarbeitungstechniken kennenlernen und Designer werden ihre aktuellen Arbeiten in Glas vorstellen. Bei der Realisierung des Nicht-Glas-Anteils der Entwürfe wird uns die Firma Pulpo unterstützen.
Gäste: Peter Kuchinke, Walter Scheiffele, Sebastian Herkner, Milena Kling, Patrick L’hoste