Praxis
The Drum is my Temple — Sonic Mapping: Space, Rhythm, and what’s in Between
Praxis Seminar: Dozent_in Prof. Dr. Günter Nest unter Mitarbeit von Khaled Kurbeh
Lehrinhalte Was können Karten und Mappings zeigen sie, und was zeigen sie nicht? Inwiefern helfen diese Visualisierungen dabei, Aufklärung und Mitbestimmung zu stärken? Sollte in einer visuellen, ja hyperrealen Welt der Simulacra (Jean Baudrillard) der Anspruch der Information, der an Karten und Mappings immer noch haftet, endgültig aufgegeben werden? Wie kann „Kunst“ darauf reagieren? Welche Vorteile bieten radikal subjektive, dennoch informierte Darstellungsformen?
Mappings sind seit nun mehr als einem Jahrzehnt ein anerkanntes Instrument der Forschung, Analyse und Diffusion von Experten- sowie Alltagswissen in den Planungs- und Sozialwissenschaften. Als interdisziplinäre und durchaus künstlerisch zu interpretierende Methode der Auseinandersetzung mit dem Paradigma des Raums—von breit gespannten Zusammenhängen im Globalen zu kleingliedrigen Verhaltens- und Bewegungsmustern im Lokalen—haben sie Begriff und Praxis von Kartographie ausgedehnt und genießen zunehmende Popularität weit über den Wissenschaftsbetrieb hinaus. Dabei wird „Mappings von unten“ bzw. „Community Mappings“ einen besonderen Stellenwert zugeschrieben, ob in formalen Prozessen der Nachbarschafts-, Stadt-, Landschafts- und gar Raumplanung (hier wird von Partizipation bzw. partizipatorischen Momenten gesprochen) oder in radikaleren Prozessen der Selbstorganisierung und -bestimmung von Bewohner_innen. Zugleich fordern Künstler_innen, die auf Kartierungsmethoden zurückgreifen, einseitige Lektüren und festgelegte Nutzungen heraus.
Im Seminar werden Mappings zu unterschiedlichen räumlichen Zusammenhängen vorgestellt und u.a. folgende Fragen behandelt: Wann sind (welche) Mappings sinnvolle Instrumente der Forschung und wie können sie künstlerisch umgesetzt werden?