Course Offerings

Prof. Dr. Gabriele Werner

Theorie und Geschichte

Seminar

Mann*? Frau*?

Ist es ein Fortschritt, wenn das Model für Tommy Hilfigers „Surf Shak Eyewear“ nicht mehr auf den ersten Blick als Mann oder Frau identifiziert werden kann? Ist es ein Fortschritt, wenn der Film „La Vie d'Adele“, eine dreistündige Liebesgeschichte zweier junger Frauen, dieses Jahr die Goldene Palme in Cannes erhalten hat? Ist es Fortschritt, wenn die Pharmaindustrie Medikamente speziell für den weiblichen und männlichen Organismus entwickelt? Ist es ein Fortschritt, dass das Deutsche Theater männliche Rollenfiguren (nicht so genannte Hosenrollen) von Frauen spielen lässt?
Fortschritt wofür? Um ein duales Denken im Sinne Aristoteles': „Die Materie sehnt sich nach der Form, wie das Weibliche nach dem Männlichen und das Hässliche nach dem Schönen“ (Physik I, 9, 192a) zu überwinden? Um heteronormative Festschreibungen aufzuweichen? Um Geschlechter gerechte Differenzierungen für normal zu erklären?
Eindeutige oder uneindeutige Geschlechtsidentitäten sind Thema der Lehrveranstaltung, anhand dessen in die Geschichte visueller Kulturen eingeführt werden soll.

Themen:
15.10.: Einführung

22. und 20.10.: Queer
Text: Susanne Lummerding, Mehr-Genießen: Von nichts kommt etwas. Das Reale, das Politische und die Produktions-bedingungen- zur Produktivität einer Unmöglichkeit
Beispiel 1: Hermaphrodit – Mythos und Lady Gaga
Beispiel 2: Androgyn – Amazonen-Mythen und neue Männerbilder

12.11. Vortrag 17.00h Kerstin Flasche: Fetisch-Möbel

19.11. Text: Thomas Laqueur, Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von Antike bis Freud, Kap.5:
Die „Entdeckung“ des Geschlechtergegensatzes im Leib

26.11./3.12 Camp
Text: Juliane Rebentisch, Über eine materialistische Seit von Camp. Naturgeschichte bei Jack Smith
Beispiel 1: Leonidas vor den Thermophylen – Angst, Heldentum und militärische Männerkörper
Beispiel 2: Spätrömische Dekadenz – vom Vormärz bis Guido Westerwelle

10.12. Vortrag 17.00h Ildiko Santo: Arbeit

17.12. / 7.1. Heteronormativität
Text: Joan W. Scott, Überlegungen zu Geschlechtsidentität und Politik
Beispiel 1: Vertumnus und Pomona (Auguste Rodin, Germaine Richier)
Beispiel 2: Robert Mappelthorpe: Lydia Lion

14.01. Vortrag 17.00h Anne Levy: Facebook-Fotografien

21.1. / 28.1. Abweichungen
Text: Ursula Pasero, Gender, Individualität, Diversity
Beispiel 1: „Der wilde Mann von Teneriffa“
Beispiel 2: Eugene O'Neil: The Hairy Ape

4.2. / 11.2. Organlose Körper
Text: Gilles Deleuze, Felix Guattari, Wie schafft man sich einen organlosen Körper
Beispiel 1: Kunst
Beispiel 2: Neue Medien

Wintersemester 2013/2014

Weekday : Dienstags

Cycle : wöchentlich

Time: 09.30 h – 11.00 h

Start : 15.10.13

End : 10.02.14

Location : Mart Stam Raum, G1.01


Compulsory : Wahlpflicht für Studierende der Künstlerischen Grundlagen und des Grundstudiums (1. bis 4. Semester)

Precondition : keine

Registration : in der ersten max. zweiten Sitzung

Examination Type : mdl. Referat, schrift. Hausarbeit; Tutorium

Number of participants : 0 (6)

Hours/week : 2

Hours : 30

Module : Geschichte visueller Kulturen

Credit Points : 60