Seminar
ANTIRA-Projektseminar
Gemeinsam mit euch wollen wir verstehen, wie sich struktureller Rassismus auch in vermeintlich progressiven, kreativen Räumen manifestiert. Wir wollen Expert*innen hören und uns mit schon bestehenden Projekten und Protestbewegungen vernetzen.
Wie wir dabei vorgehen, liegt ganz in unserer Hand, denn das Seminar ist offen organisiert. Das bedeutet, dass wir gemeinsam entscheiden, mit welchen Themenschwerpunkten wir uns auseinandersetzen und wie. Fragestellungen könnten beispielsweise sein:
Wo waren die Maßnahmen, die die khb nach Auftauchen der Hakenkreuze ergriffen hat, unzureichend und welche Reaktion hätten sich die Studierenden gewünscht?
Wie kann (wieder) ein Vertrauensverhältnis geschaffen werden, in dem sich Studierende sicher fühlen, mit Lehrenden über diskriminierende Erfahrungen und Vorfälle an der Hochschule zu sprechen? Was müssen die Fachgebiete dafür konkret tun?
Wie werden tagtäglich Rassismen in der Hochschule reproduziert und welche Rolle spielen Wissensproduktion und Kunstfreiheit dabei?
Welche Erfahrungen haben khb-Angehörige mit Alltagsdiskriminierung, rassistischen Lehrmaterialien und White Fragility gemacht?
Wo verbirgt sich struktureller Rassismus in den Strukturen der khb und was verhindert die nötigen Veränderungen?
Wie können konkrete Lösungsansätze aussehen und was braucht es, um sie umzusetzen?
Wie kann die Hochschule zu einem Safer Space werden?
Wir wollen während des Seminars auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, dass sich in den kollektiven Prozess des Widerstands einreiht: Ob Manifest, Protestaktion, Handbuch, Forderunspapier oder aktivistische Intervention - eure Kreativität ist gefragt!
Wir wissen, dass wir während des Seminars sensible und verletzende Themen ansprechen werden, die die Teilnehmenden je nach ihrer Positionierung unterschiedlich betreffen. Das Seminar kann daher keinen Safer Space bieten, soll aber ein Raum für Austausch und gemeinsamen Widerstand öffnen. Daher werden wir auch über Fragen sprechen wie
Was bedeutet ein Austausch zwischen weißen und BIPoC Personen.
Wie positionieren sich weiße Personen in diesem Projekt?
Wie können diskriminierngsrelevante Themen für alle Personen gleichermaßen und gleichberechtigt besprechbar sein, so dass alles gleich wichtig ist und seinen Platz hat und unterschiedliches Wissen kein Hindernis sind.
Welche Kriterien muss eine anti-rassistsiche Lehre im Sinne eines aktiven Diskriminierungsschutzes gewährleisten?
Was ist eine solidarische Gemeinschaft?
Wir erwarten von euch kein Vorwissen - während des Seminars werden wir uns gemeinsam eine Wissensgrundlage erarbeiten. Wir wünschen uns aber eine offene und selbstkritische Haltung um unsere gemeinsame Arbeit so diskriminierungsarm und respektvoll wie möglich zu gestalten.
Und Ende des Projekts planen wir eine Ausstellung zu diesem Thema.
In Kürze folgen weitere Informationen zum ersten Treffen am 25.10. Wir freuen uns auf euch!
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Anna Wolf / Yewon Seo