Matthias Gubig


Statement

Kontoauszug, Bibel, Morgenzeitung, Roman, Werbeplakat, Arztrezept, Filmvorspann, ja, natürlich das Internet, schließlich der Grabstein.
Sechsundzwanzig Zeichen
Liebeserklärung oder Drohung, Mahnung, Versprechen, Verheißung, Information, Desinformation, BlaBla.
Sechsundzwanzig Zeichen
die steinernen Spuren des römischen Meißels, das Kratzen der Kielfeder auf der Kalbshaut, der Druck der Bleistempel in das feuchte Papier, der rasend schnelle Abklatsch vom Gummituch, die wechselnden Formationen von Schattenpunkten auf dem Bildschirm.
Sechsundzwanzig Zeichen
gekritzelte Psychogramme, feierliche Letternreihen, dekorative Ornamentbänder, rationale Konstruktionen, kalligrafische Kunststücke, artistische Collagen.
Sechsundzwanzig Zeichen
die unentbehrlichen Begleiter der Bilder, diese erklärend, erweiternd, kommentierend, in Frage stellend.
Sechsundzwanzig Zeichen
bilden in unendlichem Wechsel den Kosmos des Denkens ab. Mit diesen Zeichen die beabsichtigte visuelle Botschaft setzen, ablesbar, wirkungsvoll, eindringlich, auch schön, eine alltägliche Aufgabe.