Radio Delo
Lerninhalte: Eine der zentralen Themen des Seminars ist die praktische Reflexion und Erfahrung der kollaborativen und partizipatorischen Methode der künstlerisch-wissenschaftlichen Praxis des Radio Narrowcast (Schmalfunk / Innerfunk).
Das Radio ist ein „Medium des Kontexts“. Es ermöglicht, mit verschiedenen sozialen und altersübergreifenden Gruppen künstlerische und politische Lernprozesse zu gestalten und Installationen, Performances, Präsentationen und Lernorte im öffentlichen Raum sowie im Kontext von Galerien und Museen zu verwirklichen. Das Konzept des Narrowcast hinterfragt die Unzugänglichkeit und Nicht-Direktionalität eines Radiostudios, um auf diese Weise Kritik an einer hierarchisierten Produktion von Wissen, Kunst, Kultur und den zeitgenössischen Medien zu entwickeln.
Am Beispiel der kommenden 10. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst soll ein künstlerisches (Ver-)Mittlungskonzept entwickelt und eigene künstlerische Verfahren erprobt und ausgewertet werden. Dies geschieht in Auseinandersetzung mit räumlichen Zugehörigkeiten, stadtpolitischen und gemeinschaftsbildenden Prozessen in formellen und informellen Netzwerken, sowie mit deren Repräsentation und Vermittlung.
Das Seminar wird von grundsätzlichen Fragen des Privilegs und Vermittlung geprägt: Wer vermittelt was für wen? Was ist die Vermittlung? Zu welchem Zweck wird es vermittelt?
Bemerkung: Die Lehrveranstaltung (Wahlpflicht) wird in Zusammenarbeit mit Prof. Mona Jas im Kontext der (Ver-)Mittlung der 10. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst umgesetzt. Sie ist im Themenfeld der Kunst(ver-)mittlung und Kulturellen Bildung – Fachgebiet Theorie und Geschichte – verortet und richtet sich an Studierende aller Fachgebiete in höheren Semestern (im Master-Bereich).
Literatur:
Theodor Adorno: Erziehung nach Auschwitz. 1966. Rundfunk Beitrag. Online.
Theodor Adorno, Current of Music (Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2006), pp. 296–378.
Termine: 3 x Blockseminar. Freitag und Samstag: 25 – 26. Mai / 1 – 2. Juni / 29 – 30 Juni
Location: Kunst-Werke Institute for Contemporary Art
Creditpoints: 2
Semesterwochenstunden: 2 (28)
Wer: Anton Kats (geb. Kherson, Ukraine) ist ein Bildender Künstler, Musiker und Tänzer. Er lebt
und arbeitet in Berlin. Seine künstlerische Arbeit umfasst prozessorientierte, und ortsspezifische Projekte, die er gemeinsam mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen an den Schnittstellen zwischen alltäglich-informellen und formalisiert-institutionellen Kontexten unter anderem durch das Medium Radio entwickelt.
Seine Arbeiten wurden international gezeigt, unter anderem in den Serpentine Galleries, der Tate Modern, der Tate Britain, dem Victoria und Albert Museum und in der Showroom Gallery, London. Im Rahmen des offiziellen Programms von documenta 14 entwickelte er die Projekte „A-Letheia“ in Athen und „Narrowcast House“ in Kassel.
www.antonkats.net