Sommersemester 2016,
Der Engel im Koffer.
Geschichte, Gedächtnis und Exil bei Walter Benjamin
Trinationales Ausstellungsprojekt gemeinsam mit der École des Beaux-Arts de Bordeaux und der Escola d’art Llotja Barcelone
Benjamins verschollener Koffer mit seinen letzten Manuskripten, den er bei seiner vergeblichen Flucht 1940 über die Pyrenäen bei sich trug, ist eine Legende. Sie wird von einem trinationalen Ausstellungsprojekt im historischen Bahnhof des Grenzortes Portbou aufgenommen, wo Benjamin sich 1940 in einem Hotelzimmer das Leben nahm. Auf die Spuren dieser Legende begeben sich Studierende von französischen, spanischen und deutschen Kunsthochschulen, die ausgehend vom sagenhaften Inhalt von Benjamins Koffer eine Wanderausstellung erarbeiten, die im September 2016 im historischen Bahnhof von Port-Bou eröffnen soll. Der Reiz dieser künstlerischen Spurensuche liegt nicht zuletzt darin, dass Benjamin selbst ein Autor klassisch-moderner Konzeptionen von archäologischer Spurensuche und historischem Gedächtnis war, die er unter anderem im Exil verfasste.
Studierende aller Fachbereiche der weißensee – kunsthochschule berlin sind (unter Leitung der Visuellen Kommunikation/Prof. Barbara Junge, Prof. Wim Westerweld sowie der Bildhauerei/Prof. Hannes Brunner) eingeladen, sich visuell und künstlerisch an der Spurensuche zu beteiligen. Begleitend werden mit Prof. Dr. Knut Ebeling (Theorie & Geschichte) Benjamins – unter anderem im Walter Benjamin Archiv der Berliner Akademie der Künste lagernde – letzte Texte und Manuskripte gelesen, die im Zeichen seiner messianischen Hoffnung auf einen »Engel der Geschichte« um das Verhältnis zwischen Geschichte, Politik und Theologie kreisen.
Dieses Projekt wurde gefördert durch:
Deutsch-Französisches Jugendwerk und Ersamus+
Termine
Theorieseminar Weißensee
Infotreffen
12.4.2016 14 Uhr C 1.02
Theorie-Workshop im Gutshof Sauen
20.4. 10-18 Uhr
18.4. 15-17 Uhr Besuch Walter Benjamin Archiv
September 2016
Summer School Portbou
Ausstellungseröffnung
- [PDF] Bejamin, SS 2016
Alle Rechte vorbehalten Prof. Dr. Knut Ebeling