Sommersemester 2011,

subtilis – der Körper, die Stadt und der Code

Wir erleben die Stadt täglich neu als eine Plattform lebendigen Spektakels. Ihre Gerüche, Vibrationen und materiellen Veränderungen ereignen sich leise oszillierend oder vehement, laut und plötzlich. Die pulsierende Stadt atmet unterschiedlich, sie kommt kaum zur Ruhe. Das will sie auch nicht, denn es entspricht nicht ihrer Natur. Gebäude entstehen, werden verändert, entsprechend ihrem Nutzen. Sie stehen leer, werden mit einem Second Skin versehen oder abgerissen und weichen neuen Architekturen. Das tägliche Handeln geschieht bewusst und intuitiv in Gesten des Tausches, sodass die Physiognomie der Stadt als ein begehrendes Wesen erscheint, das sich ständig neu erfindet auf der Suche nach einer eigenen Identität. Die Stadt ist immer auch der Bühnenraum, der die Bedürfnisse, Interessen und Ängste der Akteure, der Bewohner, Migranten und Touristen in ihrem sozialen Umfeld verdeutlicht und spiegelt. Die Gentrifizierung ist im Spiel; sie tritt unverhohlen oder maskiert auf. Nichts ist heute, wie es gestern war, die Stadt entwickelt ihr lustvolles Spektakel.

Es sind die Menschen, die bestimmen, wie der lebendige Balanceakt zwischen Natur und Kultur choreographiert wird. Sie geben ihrer Stadt das Aussehen, lassen die texturierte Stadt atmen. Die Stadt bewegt sich und wir sind mittendrin.

Teilnehmer Sviatlana Husakova
Betreuung Lisa Schmitz
ProjektkategorieSemesterprojekt