Projekt-Übersicht

Summer Semester 2023, Malerei Internationales , Malerei_Startseite , Veranstaltungen

hors peindre/scape

Les Moulins de Paillards

Etwa 40 Studierende aus Berlin und Marseille beschäftigen sich seit Frühling 2020 gemeinsam mit den Themen Malerei, Landschaft, Kultur und Natur und den damit zusammenhängenden aktuellen, künstlerischen, sozialen, politischen und ökologischen Fragestellungen.

Unser Ziel ist es, an Orten zu arbeiten, die sich für eine Untersuchung der Beziehung Malerei und Natur / Landschaft anbieten.

Vom 11. bis 16. Oktober 2021 nutzten Studierende aus Berlin und Marseille den Museumsgarten und den darin errichteten Waldraum des Brücke-Museums als Atelier. Sie arbeiteten unmittelbar in der Natur und erprobten Möglichkeiten der künstlerischen und vor allem malerischen Praxis und Präsentation unter freiem Himmel. (S. OverseasSurgeriesPrepareSomewhat)

Einen Monat später, vom 8. bis 13. November 2021, kamen beiden Studierendengruppen in Marseille in der Kunsthochschule unter dem Projekttitel Hors peindre/scape zusammen. Auch hier liegt die Akademie in direkter Naturumgebung, den Calanques, einer rauhen felsgesäumten Landschaft an der Küste Südfrankreichs. Dort luden, ähnliche dem Brücke-Museum, eine flache modernistische Architektur und viel Außenraum zum gemeinsamen künstlerischen Experimentieren ein. Die Rückseite eines Denkmals – das Relief Les plongeurs dans la vague von Édouard Pignon von 1980 – auf dem Parkgelände der Hochschule galt es im Kollektiv zu gestalten.

Die dritte Station war im Sommer 2022 ein Centre D’Art in Zentralfrankreich, die Moulins de Paillards eine ehemalige Papiermühle aus dem 18.Jh in der Nähe des Ortes Loir en Vallée im Departement Loire. Die Gebäude der Mühle liegen direkt an der Loir, einem kleinen Nebenfluss der Loire, die umgebende Landschaft ist landwirtschaftlich geprägt.

In allen drei Teilen des Projekts arbeiteten die Studierenden vornehmlich im Außenraum. Bezug nehmend auf die jeweilige konkrete Situation vor Ort entwickelten die Studierenden Arbeiten, die das Verhältnis Malerei/Landschaft aus heutiger Sicht in den Fokus nehmen.

Dabei ergaben sich grundlegende Fragen zu heutigen Bedingungen und Potenzialen der Malerei, die nicht nur für die Studierenden, sondern auch für das Team der begleitenden Künstler*innen, spannend und zum Teil überraschend überraschend waren:

Welche Sicht haben wir als Maler*innen auf die Veränderung der Natur durch den Menschen, was bedeutet der Begriff "Anthropozän" für uns und wie spiegelt sich dies in unserer Arbeit? Mit welchen Materialien wollen wir in Zukunft arbeiten, wie kann "Malerei im Freien" heute, im erweiterten Bereich der Malerei, aussehen? Was verbinden wir mit den Begriffen Landschaft und Landschaftsmalerei? In welchen Räumen arbeiten wir?  Welche Rolle spielt der öffentliche Raum, welche Rolle spielt das Atelier? An wen wenden wir uns? Welche Rolle spielen Geschlecht, Rasse und soziale, geografische Herkunft in der Malerei heute? Wie werden sie dargestellt? Was bedeutet "Stil" in der Malerei? Wie beeinflussen Entwicklungen in anderen (neuen) Medien die Malerei? Woran erkennt man Forschung in der Malerei - im Medium selbst, außerhalb der Sprache? Welche Formen der Veröffentlichung wünschen wir uns - auch jenseits des klassischen Ausstellungsformats? Wie können Texte von Künstler:innen auch als Werkzeug eingesetzt werden? Welche Möglichkeiten bietet die gemeinsame Arbeit im Studium für die malerische Forschung ...?

Projektleitung: Friederike Feldmann, Alexander Wagner (weißensee kunsthochschule berlin), Katharina Schmidt, Jean-Baptiste Sauvage (École supérieure d’art et de design de Marseille-Méditerranée)

Teilnehmer*innen:

Gabrielle Alexandre

Paula Breuer

Clemence Bruno

Sasha Capitaine

Julie Chevassus

Thilda Craquelin

Lunita Dorn

Tristan Feminier

Rafael Garcia-Lara

Christian Garre

Gala Lilian Glotzbach