Wintersemester 2018/2019,

Anicca - the sense of impermanence

Ist langlebig gleichzeitig wertvoll?

Zeugt Unzerstörbarkeit von Qualität?

Bedeutet Materialkonsum zwangsläufig, Spuren hinterlassen zu müssen?

Unterliegt das System einem fundamentalen Denkfehler?

 

Es geht um die Frage, was bleibt, nachdem wir unser Telefon durch das neuste ersetzt oder unsere Kleider

durch die neusten Trends eingetauscht haben. Synthetisch erzeugte Werkstoffe wie Polyester hinterlassen Spuren und Probleme, nicht zuletzt wegen ihrer fast unbegrenzten Lebensdauer. In dem Moment, wenn die Lebensdauer des Materials die Nutzungsdauer des Produktes überschreitet, entstehen materielle Überreste – anders ausgedrückt Müll.

 

Regelmäßiges Konsumieren ist seit der industriellen Revolution Teil unseres westlichen Lebensstils

geworden, und es ist schwer vorstellbar, dass sich viele Menschen in den nächsten Jahren auf einen radikalen Wandel der Warenproduktion und des Kaufverhaltens einlassen werden. Wenn man also nicht die Nutzungsdauer der Produkte verlängern kann, weil das Bedürfnis nach Konsum ungebrochen bleibt, sollten

wir versuchen, die Lebensdauer unserer Materialien zu verkürzen.

 

Das Projekt Anicca beschäftigt sich in theoretischen und praktischen Teilen mit den positiven Eigenschaften

der materiellen Unbeständigkeit. Dies geschieht mittels einer interdisziplinären Auseinandersetzung in

Forschung und Design mit dem biologischen Rohmaterial Alginat, das aus der Braunalge gewonnen wird. Die biologische Abbaubarkeit und natürliche Kreislauffähigkeit dieses neuen Materials stehen im Fokus der Forschung, der Designprozess experimentiert mit seinen spezifischen Einsatzmöglichkeiten auf der

Grundlage unterschiedlicher Verarbeitungsmethoden.

 

English:

 

Does longevity equal value?

Does indestructibility testify to quality?

Does material consumption inevitably mean leaving traces behind?

Is the system subject to a fundamental error of thought?

 

The question is what remains after we have replaced our cell phone with the latest model or exchanged our

clothes for the latest trends. Synthetically produced materials such as polyester leave traces and problems,

not least because of their almost unlimited lifespan. At the moment when the life of the material exceeds the

useful life of the product, material remnants arise – in other words, waste.

 

Since the Industrial Revolution, regular consumption has become part of our western lifestyle. It is hard to

imagine that most people will embark on a radical change in the production of goods and purchasing

behaviour in the coming years. So if you can't extend the life of products because the need for consumption

remains unbroken, we should try to shorten the life of our materials.

 

The Anicca project deals theoretically and practically with the positive characteristics of material instability.

This is done through interdisciplinary research and design with the biological raw material alginate, which is

obtained from brown algae. The biodegradability and natural circular capacity of this new material are the

focus of the research. The design process experiments with the specific application possibilities on the basis

of different processing methods.

 

 

In Kooperation und Zusammenarbeit mit Polymerphysik der TU Berlin (Prof. Dr. Auhl, Andreas Salomon,

Konstanze Schäfer)

Teilnehmer Juni Sun Neyenhuys, Malu Lücking
ProjektkategorieSemesterprojekt
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