Wintersemester 2017/2018, BA/MA Textil- und Material-Design
AL G. - Transformation der Braunalge 1
Angesichts der Problematik, dass „nachhaltige Materialien“ oftmals hinsichtlich ihrer Ökobilanz unterm Strich gar nicht so nachhaltig sind, lohnt sich der Blick auf andere Ressourcen, die zum Gewinn von Rohstoffen genutzt werden können: Ein großer Teil der Erde ist von Wasser bedeckt, und unter seiner Oberfläche findet Unterwasserlandwirtschaft statt: hier werden Algen angebaut. Dieser konkurriert nicht mit dem Anbau von Nahrungsmitteln, zudem produzieren Algen Sauerstoff und binden Gift– und Nährstoffe aus den von uns überdüngten Küstengewässern.
Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Braunalge „Laminaria“, die in salzhaltigen und kühleren Küstengewässern normalerweise zur Gewinnung von Alginat oder Suppenbrühe kultiviert wird. Aufgrund ihrer physikalischen und mechanischen Eigenschaften von hoher Stabilität und Elastizität, lassen sich aus werkstofflicher Perspektive betrachtet, weitere Nutzungsmöglichkeiten vorstellen. Schon in seiner unbearbeiteten Urform weist das Material Braunalge eine Homogenität auf, die bereits an einen Werkstoff denken lässt.
Dabei lag die Frage und Herausforderung darin, wie sich die Algen außerhalb des Wassers - mit seinen völlig anderen Gesetzmäßigkeiten - verhalten und einsetzbar sind.
Im Mittelpunkt stand die Beleuchtung eines Werkstoffs vom Anbau über die Gewinnung, einfachste Verarbeitungstechniken und Produktanwendung bis hin zur bedenkenlosen Rückführung, sowie die Frage nach unserer zukünftigen Materialkultur.
