Wintersemester 2012/13, BA/MA Visuelle Kommunikation Mart_Stam_Startseite
Moderne Heilige
Diese Plakatserie zum Thema „Moderne Heilige“ besteht aus 10 Heiligen, die als Gruppe den ehemals sehr beliebten, volksnahen Vierzehn Nothelfern ähnelt, die aber als Einzelfiguren frei erfunden sind, was sich auch in der Wahl des fiktiven Heiligen St. Nimmerlein als Projekttitel widerspiegelt. Die einzelnen Plakate haben jeweils ein gesellschaftlich relevantes Thema/Problemfeld zum Gegenstand. Die inhaltliche Auseinandersetzung findet in zumeist ambivalenter Weise statt, nicht zuletzt auch deshalb, weil Themen wie Globalisierung, Gentrifizierung, Klimawandel und Finanzkrise in ihrer Komplexität keine einfachen Standpunkte zulassen. Christliche Heilige haben in unserer Gesellschaft stark an Bedeutung eingebüßt, und viele ihrer ehemals gebündelten Funktionen (Vorbildhaftigkeit, Hilfe, Schutz, Trost, …) haben sich inzwischen womöglich auf Versicherungen, Ärzte, Politiker, Popidole und andere Institutionen/Personen, um nicht zu sagen Ersatzheilige, verteilt (Mahatma Gandhi, Simone de Beauvoir, Martin Luther King, Madonna, Barack Obama, Steve Jobs, …). Trotzdem sind sie immer noch in der Kultur verankert, z. B. im Kalender: Man denke nur an die Wettersprüche zum Siebenschläfertag oder die beliebten Bräuche, Nikolaus und Silvester zu feiern.
Die Aufladung mit Bedeutung – an der christlichen Bilderwelt angelehnt – ist wunderbar geeignet, um in der Plakatserie „Sankt Nimmerlein“ gesellschaftliche Themen in Angriff zu nehmen. Die Ausgangsfrage ist folgende: Für welche aktuell drängenden Probleme könnte es (im übertragenen Sinne) neue Heilige brauchen? Insgesamt war es die Zielsetzung, ernsthaft und pointiert genug zu arbeiten, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, all zu leichtfertig mit christlicher Tradition und ernsten Problemen umzugehen. Gleichzeitig war es bei der Umsetzung aber auch wichtig, humorvoll und vieldeutig genug zu sein, um sich nicht in Klischees oder zu naiver Weltverbesserei zu verlieren. Die Reihe besteht bislang aus zehn überlebensgroßen Plakatfiguren, die zum Teil schon als Siebdrucke realisiert sind. Als Schrift wurde die „Albula“ von Sarah Parsons verwendet.
ProjektkategorieDiplom Projekt-Fächer BA/MA Visuelle KommunikationAlle Rechte vorbehalten
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