Wintersemester 2012/13,
WEARABLE TOYS
Mädchen tragen Rosa und Glitzer, Jungs mit Autos und Monstern bedruckte Shirts. Muss Kleidung immer nach diesen Mustern funktionieren? Und ist das überhaupt die Kleidung, die Kinder wollen? Gibt es eine Mode, die Kinder toll finden - unabhängig von ihrem Geschlecht?
Vielleicht lassen sich die geschlechterspezifischen Geschmacksmuster überwinden, indem man der Kleidung neben dem Ästhetischen und der Funktion des Wetterschutzes noch einen weiteren Aspekt hinzufügt. Kinder entdecken spielerisch neue Sachen. Beim Waschen, Anziehen und Essen. Kann man auch die Kleidung als Ebene des Spiels einbeziehen?
Das Projekt heißt, Kleidung zu entwickeln, die Spielfunktionen besitzt. Und das e-lab bietet die technischen Möglichkeiten, smarte Textilien zu entwerfen, die auf die Umgebung der Kinder reagieren und unerwartete Effekte zum Vorschein bringen, dabei jedoch nicht wie piependes und blinkendes Plastikspielzeug wirken. Kleidungsstücke mit versteckten Zauberkräften. Hightech kombiniert mit natürlichen Materialien.
Zum Beispiel ein Schlafanzug, der in der Dunkelheit einen Sternenhimmel leuchten lässt, ein Shirt, dessen Muster erst bei der Wasserschlacht oder in der Sonne sichtbar wird oder eins, das Farbveränderungen durch Temperaturwechsel erzeugt - das alles ermöglicht durch phosphoreszierende, thermochrome und photochrome Farben? Ein Wintermantel mit unsichtbaren LED´s, der einem abends den Heimweg illuminiert oder ein Kleidungsstück, mit dem man Musik machen kann?
Teil meiner Recherche war es, Kinder nach geliebten und gehassten Kleidungsstücken zu fragen und, was für sie Mädchen- bzw. Jungssachen sind. Die Antworten waren aufschlussreich. Ich habe ihnen kleine Stoffproben gezeigt und sie entdecken lassen, wie sich die Farben verändern, und plötzlich haben auch die Mädchen gefragt: „wie funktioniert das?“
Aus den im e-lab entstandenen Textilien möchte ich im Anschluss meine Diplom-Modekollektion für Kinder anfertigen.