Wintersemester 2014/2015, Bühnen- und Kostümbild Bühne_Startseite
Karte und Gebiet Ausstellung
BÜHNEN- UND KOSTÜMBILD
Inszenierte Fotografie nach
Michel Houellebecqs Roman "Karte und Gebiet"
Wintersemester 2013/14
Prof. Stefan Hageneier
Das Ziel des Kurses war nicht der Entwurf eines Bühnenbildes, das erst durch die entsprechende Verwandlung oder Bespielung seine Berechtigung erhält, sondern ein Bild das ausschließlich für sich steht, dabei aber die Mittel des Bühnenbilds benutzt. Die Studierenden wurden damit in die ungewohnte Lage der alleinigen Autorenschaft versetzt und agierten unabhängig von fiktiven Kriterien einer möglichen Aufführung.
Nach der gründlichen Auseinandersetzung mit den zentralen Themen des Romans, wählten sich die Kursteilnehmerinnen repräsentative und theatral produktiv zu machende Textstellen aus, die sie in jeweils ein Bild umsetzen sollten. In der entwerferischen Ausformulierung der jeweiligen Bildideen wurden wichtige Elemente des Theaters wie erzählerische Verdichtung, gestalterische Zuspitzung, Atmosphäre und Poesie thematisiert.
Die Studierenden setzten ihre Entwürfe zunächst in Modelle um. Davon ausgehend, stellten sie im nächsten Schritt ein in aufwendiger Lichtgestaltung inszeniertes Foto her. Ein Grundthema des Romans aufnehmend, wurden dabei ganz bewusst Vorbilder aus der alten und neueren Kunstgeschichte herbeigezogen. Man kann sagen, dass die studentischen Arbeiten Houellebecqs Text reflektieren, so wie die Romanfigur Jed Martin, den Autor Michel Houellebecq spiegelt.
KARTE UND GEBIET KURZINHALT
Michel Houellebecqs 2010 erschienener Roman „Karte und Gebiet“ ist eine Auseinandersetzung mit den ganz großen Themen: Kunst und Geld, Arbeit und Liebe, Leben und Tod. Das Enfant terrible der Literaturszene, erweist sich darin als begnadeter Erzähler, der in einem doppelbödigen, selbstironischen Vexierspiel alle Spekulationen ins Leere laufen lässt.
Houellebecqs Protagonist und Alter Ego Jed Martin ist ein von seinen Projekten manisch besessener Künstler. In seinem Pariser Dachatelier, das zugleich seine Wohnung ist, widmet er sich über Jahre hinweg jeweils nur einem Thema. In seiner ersten wichtigen Ausstellung konfrontiert er Fotos von Michelin-Straßenkarten mit Satellitenbildern und macht sofort auf sich aufmerksam. Völlig überraschend für die Kunstwelt beginnt er dann mit Portraits in Öl, die ihm den internationalen Durchbruch bringen. Einer der Porträtierten ist »Michel Houellebecq, Schriftsteller«. Die beiden Männer lernen sich kennen und schließen eine ungewöhnliche Freundschaft. Doch dann wird die Romanfigur Houllebecq auf bestialische Weise ermordet. Schauplatz des Verbrechens ist ein Haus auf dem Land, in das er sich, abgeschieden von der Welt, zurückgezogen hatte.
Auch Jed Martins Geschichte führt in die französische Provinz. Nach der gescheiterten Liebesbeziehung mit der schönen Russin Olga, verschanzt er sich im Haus seiner Kindheit. Dort erweitert er durch Landzukäufe das Gebiet seines Refugiums nach und nach so weit, dass er erst nach Jahren, und in einer Zeit, die in unserer Zukunft liegt, bei einem spontanen Ausflug ins nahe gelegene Dorf, ein völlig verändertes Frankreich vorfindet. Seine letzten Arbeiten sind Videos von unterschiedlichsten Verfallsprozessen. Der Roman endet mit dem Tod des alt gewordenen Protagonisten.
Prof. Stefan Hageneier
Künstlerische Betreuung
Prof. Andrea Vilter
Dramaturgische Betreuung
Stefan Bleidorn
Technische Betreuung
Thomas Dashuber
Fotografische Betreuung
Evi Pribyl, Elif Erönder,
Ana C. Salano Béjar
Gestaltung, Planung Ausstellung
David Kunold, Lars Christiansen
Ausstellungsbau
Alle Rechte vorbehalten
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