Sommersemester 2012,
Wie das Wasser das Land formt
Wie das Wasser das Land formt
Der Río San Juan entspringt am südöstlichen Ende des Nicaraguasees bei San Carlos und fließt, bis zu seiner Mündung, 199 Kilometer in östlicher Richtung durch tropischen Regenwald. Er mündet bei San Juan de Nicaragua (früher: Greytown) ins Karibische Meer. Von Bartola bis zur Mündung bildet das Flussufer die Grenze zwischen Nicaragua und Costa Rica, wobei der Fluss auf seiner ganzen Länge zum nicaraguanischen Staatsgebiet gehört.
Lange war zwischen Costa Rica und Nicaragua umstritten, ob die Grenze in der Flussmitte oder am Südufer verlief. Immer wieder ereigneten sich kleinere militärische Scharmützel. 2005 kam es nach einem Treffen der beiden Präsidenten zu einer Annäherung und 2009 sprach der Internationale Gerichtshof in Den Haag den Fluss Nicaragua zu - das Staatsgebiet von Costa Rica beginnt am Südufer. Als im Oktober 2010 Arbeiter aus Nicaragua Schlamm aus dem Fluss auf der im Flussdelta gelegenen Calero Insel abluden, kam es zu einer neuen Runde in diesem Streit. Anfang 2011 wurde die Zugehörigkeit der Isla Calero vor dem Internationalen Gerichtshof verhandelt.
Costa Rica und Nicaragua sind durch einen Fluss getrennt, welcher Land und Identität spaltet. Der Fluss San Juan drückt durch seine Breite die Gegensätzlichkeit der beiden Länder dar. Konflikte zu wem der Fluss gehört und wie er genutzt werden darf gab es schon in der Vergangenheit und es scheint, dass sie wiederkehren. Seit der Hälfte des letzten Jahrhunderts haben beide Länder 35 Vereinbarungen unterschrieben, ohne allerdings das Problem zu wem der Fluss gehört gelöst hat. Die siamesischen Nationen sind auf natürliche Weise aneinander gebunden, und eine unteilbare Ader aus Wasser fliesst durch sie hindurch
In dieser Kollektion, habe ich Inspiration in meiner Heimat geschöpft. Die Idee von dieser Trennung im Land habe ich in verschiedenen Formen interpretiert:
Durch eine Interpretation der Kartografie als Druck oder Strick, durch Schnittteilungen und Nahtführungen, durch verschiedene Volumen welche in den Schnitt eingefügt sind. Die Drucke sind zusammengestellt aus Linien in verschiedenen Stärken und Abständen, welche eine geometrische Komposition ergeben, die in der Kollektion immer wieder auftaucht (Taschen, Strickmuster). Die Farbinspiration stammt von einer Satellitenfotografie des Flusses, welche von Googlearth aufgenommen wurde. In den Kleidungsstücken gibt es Zusammenhänge zu typisch lateinamerikanischen Kleidungsstücken, wie beim Panamahut durch eine Kombination von Stroh, transparentem Pet-G und gewebten Bändern, oder an dem Hemd "guayabera". Zero Waste Design würde als Philosophie genommen für den Multikleid: 8 verschiedenen Möglichkeiten bittet das Kleid an. Färben, Stricken, Stickerei, Weberei, Siebdruck sind die Textilen Techniken die in der Kollektion zu sehen sind und die übersätzen die Idee der Einwanderung Landschaft.
"This collection deals with migration parallelism, the same ones that make distances closer and boundaries fuzzy, with the aim to render visible the identities of those who bathe in the tension of the waters of the San Juan River". Karina Salguero, 2012.
Die Kollektion würde im September 2012 im Inspiration Ort, Rio San Juan von Pablo Cambronero fotografiert. Die Models sind die Einwohner von Fluß Ufer in Ihrer Landschaft.
Die Kollektion würde gleichzeitig im Contemporary Art and Design Museum (MADC) in San José, Costa Rica und in die Iberoamerikanische Design Biennale in Matadero, Madrid, von November 2012 bis Januar 2013 ausgestellt. Sie würde in der Biennale mit einem Preis als beste Mode Kollektion Ausgezeichnet.
Kollektion design: Oscar Ruiz Schmidt
Schnittdesign und modellmacher: Ingrid Cordero
Betreung: Patrick Rietz
Hutdesign im zusammen Arbeit mit Konstanze Rafalski
Weberei Carolina del Pilar
Fotografie Pablo Cambronero
Los Chiles Costa Rica, San Carlos und El Castillo Nicaragua
Lookbook fotografiert von Obra Gris
Retouchieren Carla Saborío
Visagismus Anne Struß
Models MIra Hardt und Aaron Kretschmer (Viva Berlin)
cargocollective.com/obragris
facebook.com/obragrisestudio
making of video unter: vimeo.com/62916375
Danke schön an Prof. Patrick Rietz, Clara Leskovar und Doreen Schultz (c.neeon), Regine Hielscher-Gottenbach und Angelika Wahl.